
GbR vs. eGbR: Eine kurze Gegenüberstellung
GbR oder eGbR Wohnprojekt: Welche Rechtsform passt zu euch?
Wer ein gemeinschaftliches Wohnprojekt startet, steht bald vor der Frage: Wie organisieren wir uns rechtlich? Zwei naheliegende Optionen sind die Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) und die eingetragene GbR (eGbR). Beide eignen sich grundsätzlich für Wohnprojekte – doch sie unterscheiden sich im Aufwand, in der Haftung und in der Außenwirkung.
GbR: Einfach, schnell, persönlich haftend
Die GbR ist eine der unkompliziertesten Rechtsformen. Sobald zwei oder mehr Personen gemeinsam ein Ziel verfolgen – etwa eine Immobilie kaufen oder ein Wohnprojekt planen –, entsteht die GbR ganz automatisch. Eine schriftliche Vereinbarung ist sinnvoll, aber nicht zwingend.
Vorteile der GbR:
Einfache Gründung ohne Eintragung oder Notar
Geringe Kosten und schnelle Handlungsfähigkeit
Flexibel für kleine, überschaubare Vorhaben
Nachteile:
Keine eigene Rechtspersönlichkeit – die GbR kann nicht selbst Eigentümerin eines Grundstücks sein
Volle persönliche Haftung der Gesellschafter mit ihrem Privatvermögen
Weniger Außenwirkung bei Banken, Behörden oder Partnern
eGbR: Klar geregelt, besser abgesichert
Seit der Reform des Personengesellschaftsrechts ist die eingetragene GbR (eGbR) eine attraktive Option. Sie entsteht durch Eintragung ins Gesellschaftsregister und wird dadurch rechtsfähig – also eine eigenständige juristische Person.
Vorteile der eGbR:
Eigentum an Grundstücken und Gebäuden kann direkt durch die eGbR erfolgen
Professionelle Außenwirkung gegenüber Banken und Behörden
Verlässliche Struktur für größere oder langfristige Projekte
Nachteile:
Höherer Gründungsaufwand, inklusive Satzung und Eintrag ins Register
Formvorschriften für bestimmte Rechtsgeschäfte
Weniger geeignet für ganz kleine Gruppen mit lockerem Zusammenschluss
GbR oder eGbR fürs Wohnprojekt? Ein direkter Vergleich
Merkmal | GbR | eGbR |
---|---|---|
Gründung | formlos, ohne Register | Eintragung ins Gesellschaftsregister nötig |
Haftung | persönlich und unbeschränkt | ebenfalls persönlich, aber klar geregelt |
Rechtspersönlichkeit | keine | ja (juristische Person) |
Eigentum | kein Grundstückseigentum durch GbR | eGbR kann als Träger auftreten |
Außenwirkung | eingeschränkt | professioneller und nachvollziehbarer |
Geeignet für | kleine Gruppen, frühe Phase | große Gruppen, rechtssichere Projekte |
Fazit: Rechtsform nach Projektgröße wählen
Ob GbR oder eGbR fürs Wohnprojekt – die Entscheidung hängt stark von euren Plänen ab. Wollt ihr klein starten, euch langsam entwickeln und erstmal Erfahrungen sammeln? Dann ist die GbR ein guter und kostengünstiger Einstieg. Plant ihr jedoch größere Investitionen, wollt Grundstücke erwerben oder externe Partner gewinnen, lohnt sich die eGbR – auch wenn sie etwas mehr Aufwand bedeutet.
In jedem Fall gilt: Die Rechtsform muss nicht nur zu den rechtlichen Anforderungen passen, sondern auch zu euch als Gemeinschaft. Sie soll Sicherheit geben, die Zusammenarbeit stärken und eure Vision ermöglichen.
Alle Neuigkeiten per Mail!
Neue Beiträge, Events, Inhalte