
Kostenfalle Hausbau – Warum 2.700 €/m² oft nicht die ganze Wahrheit sind
Hausbau Kosten realistisch einschätzen
Ich erinnere mich noch gut an einen Besuch auf einer Baumesse. Zwischen Infoständen und Prospekten lockte ein großes Schild:
„Kostengünstiger Hausbau – Jetzt informieren!“
Neugierig fragte ich den Architekten am Stand, was ein Neubau heutzutage koste. Seine Antwort:
„Rechnen Sie mit etwa 2.700 Euro pro Quadratmeter.“
Klingt vernünftig – doch ich wollte es genau wissen. Welche Kosten sind da wirklich enthalten?
Seine Antwort: Kostengruppen 200 bis 400. Also nur das, was im Rohbau und der Haustechnik steckt.
Ich fragte weiter: „Und Außenanlagen, Baunebenkosten, Finanzierung?“
„Die kommen natürlich noch dazu.“
Und die Mehrwertsteuer? Nicht eingerechnet.
Schnell wurde klar: Wer die Hausbau Kosten realistisch einschätzen möchte, muss tiefer graben. Denn zum eigentlichen Bau kommen noch viele weitere Posten hinzu – die den Preis leicht auf 3.500 bis 4.000 Euro pro Quadratmeter treiben können.
Was wirklich alles zählt – Die acht Kostengruppen laut DIN 276
Wenn du dein Wohnprojekt realistisch planen willst, brauchst du einen Überblick über alle Kosten. Die DIN 276 unterscheidet acht Gruppen:
100: Vorbereitende Maßnahmen
Abriss, Vermessung, Erschließung – ca. 5–10 % der Gesamtkosten200: Grundstück
Kaufpreis plus Notar, Grunderwerbsteuer, Grundbuch, Makler300: Baukonstruktion
Rohbau, Dach, Fenster – ca. 50–60 % der Baukosten400: Technische Anlagen
Heizung, Sanitär, Elektro, Lüftung – ca. 20–25 %500: Außenanlagen
Wege, Gärten, Stellplätze – ca. 5–15 %600: Ausstattung
Küchen, Bäder, Bodenbeläge – ca. 5–10 %700: Baunebenkosten
Architekt, Statik, Genehmigungen, Versicherungen – ca. 15–20 %800: Finanzierungskosten
Zinsen, Gebühren, Bereitstellungskosten
Und nicht vergessen: Auf Baukosten kommt in der Regel noch die Mehrwertsteuer – also 19 % obendrauf.
Die richtigen Fragen stellen – Damit du wirklich weißt, woran du bist
Wenn dir jemand einen Preis pro Quadratmeter nennt, frag gezielt nach:
Welche Kostengruppen sind enthalten?
Sind Außenanlagen und Ausstattung mit dabei?
Wie hoch sind die Baunebenkosten geschätzt?
Sind es Netto- oder Bruttopreise?
Diese Fragen helfen, Hausbau Kosten realistisch einzuschätzen – statt in die typische Kostenfalle zu tappen.
Fazit: Wer nachfragt, gewinnt
Ein Quadratmeterpreis von 2.700 Euro klingt gut – bis du die gesamte Rechnung machst. Wer realistisch kalkuliert, rechnet mit allen acht Kostengruppen und der Mehrwertsteuer.
Hausbau Kosten realistisch einschätzen bedeutet: keine Illusionen, keine bösen Überraschungen – sondern Klarheit von Anfang an. Nur so wird dein Wohnprojekt ein Erfolg, der auch finanziell tragfähig ist.
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