
Wohnprojekt starten: Warum eine kleine Gruppe oft der bessere Weg ist
Viele glauben: Eine große Gruppe bringt Schwung und überzeugt Städte, Investoren oder Grundstücksbesitzer.
Doch die Erfahrung zeigt: Ein Wohnprojekt mit kleiner Gruppe zu starten ist häufig der klügere Weg. Denn gerade in der Anfangsphase kommt es auf klare Entscheidungen, gemeinsames Verständnis und eine stabile Grundlage an – nicht auf Masse.
Kleine Gruppe – klar, flexibel und richtungsweisend
Ein gemeinschaftliches Wohnprojekt mit wenigen Beteiligten hat viele Vorteile:
Schnellere Entscheidungen, weniger Diskussionen, eine stärkere persönliche Bindung – und die Möglichkeit, Grundsatzfragen verbindlich zu klären.
Typische Vorteile kleiner Gruppen:
Klare Kommunikation & schnelle Entscheidungsprozesse
Hohe Verbindlichkeit durch persönliche Nähe
Gemeinsame Werte lassen sich leichter definieren
Wichtige Weichen (Rechtsform, Finanzierung, Standort) können in Ruhe gestellt werden
Aber: Eine kleine Gruppe trägt mehr Verantwortung pro Person. Und mit weniger Menschen wird es schwieriger, die nötigen Mittel oder Kompetenzen zusammenzubringen – besonders, wenn jemand ausfällt.
Große Gruppe – mehr Ressourcen, aber weniger Klarheit
Der Start mit einer großen Gruppe wirkt auf den ersten Blick attraktiv: Mehr Geld, mehr Ideen, mehr Fähigkeiten.
Vor allem gegenüber Städten oder bei Grundstücksbewerbungen kann das imponieren. Doch die Realität sieht oft anders aus.
Risiken großer Gruppen:
Viel Abstimmungsaufwand, langsame Entscheidungen
Unterschiedliche Vorstellungen zu Wohnform, Ort und Rechtsform
Hohes Konfliktpotenzial, wenig Klarheit über Rollen und Aufgaben
Gefahr, dass Grundsatzfragen ewig offen bleiben – oder immer wieder aufgerollt werden
Große Gruppen zerbrechen oft genau an diesen Fragen – lange bevor sie überhaupt ein Grundstück gefunden haben.
Der kluge Weg: klein starten, dann wachsen
Ein bewährter Weg ist: Erst mit einer kleinen, stabilen Gruppe starten – dann gezielt wachsen. So lässt sich ein verlässliches Fundament schaffen, auf dem neue Mitglieder aufbauen können.
Vorteile dieser Strategie:
Struktur, Werte und Prozesse sind bereits klar
Neue Menschen können sich leichter integrieren
Die Gruppe bleibt handlungsfähig und offen zugleich
So entsteht ein Wohnprojekt mit innerer Stärke – das wachsen darf, aber nicht verwässert wird.
Fazit: Nicht beeindrucken – sondern aufbauen
Die Gruppengröße ist kein Beweis für den Erfolg eines Wohnprojekts. Was wirklich zählt: eine stabile Startgruppe mit gemeinsamen Zielen und klarem Fahrplan. Wer sein Wohnprojekt mit einer kleinen Gruppe startet, legt den Grundstein für ein tragfähiges, lebendiges und langfristig funktionierendes Gemeinschaftsprojekt.
Nächste Schritte
Lies weiter:
- Checkliste Gruppe – So legt ihr los
- Erfahre mehr über Planung und Rechtsform gemeinschaftlicher Projekte
- Tausche dich aus in unserem Forum für Wohnprojektstarter*innen
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